Nussgenuss

Ein Brot, es nennt sich Nussgenuss,
schmeckt mir vom Anfang bis zum Schluss.
Das gibt’s beim Calenberger Bäcker.
Mit vielen Nüssen und so lecker.
Ich hole auf dem Weg nach Haus
den Knust schon aus der Tüte ’raus.
Denn der schmeckt ganz besonders fein.
Mehr brauch‘ ich nicht zum Glücklichsein.

02.03.2024




Nahender Frühling

Schneeglöckchen mit Winterlingen
wollen mir den Frühling bringen.
Und dazu lacht der Sonnenschein.
Ich schließ‘ das Bild ins Herz mir ein.
Wenn’s wieder regnet, halb so wild.
Ich hab‘ im Herzen ja das Bild.
Das hol‘ ich ganz schnell wieder vor.
Und denk‘ mir, Petrus, armer Tor.
Mich ärgern? Nein, das schaffst du nicht,
solang‘ im Herzen brennt ein Licht.

Auf einem Spaziergang
10.02.2024


Ach was!

Ein Baum, wer hätte das gedacht.
Für alle, die es nicht erkennen,
hat man es deutlich hier gemacht.
Man muss das Kind beim Namen nennen.
Gesehen am Hindenburgplatz
08.02.2024



Tanzpartner gesucht

Wer tanzt mit mir, wer nimmt mich mit?
Tanzt mit mir im Dreiviertelschritt?
Ich hör‘ fast, wie die Schuhe fragen:
Wer will mit mir ein Tänzchen wagen?
Ich glaub‘, das wird vergeblich sein.
Die Schuhe bleiben wohl allein.
Gesehen in der Kesslerstraße
28.01.2024


Das Herz


Ein Herz legte man mir heut‘ zu Füßen,
als ich ging durch die Stadt.
Wer wollte mir da den Tag versüßen?
Wer‘s wohl verloren hat?
Mich hat der Anblick sehr erfreut
an diesem trüben Tag.
Ob es wohl noch jemandem heut‘
ein Lächeln bringen mag?
Gesehen in der Neuen Straße
24.01.2024

Schnellimbiss für Vögel

Die Vögel können hier im Flug
ein Stück vom Brot genießen.
Ich denk‘ mir, es war ziemlich klug,
den Imbiss aufzuspießen.
Das aufgespießte Brötchen entdeckte ich
in der Goslarschen Straße
24.01.2024


Blumen aus Schnee


Es ist sehr kalt, doch die Sonne scheint.
Überall glitzert es und man meint
Blumen am Wegesrand zu seh’n.
Und lächelnd bleib‘ ich davor steh’n.
Aber Blumen sind es nicht.
Schnee glitzert im Sonnenlicht.
Blumen aus Schnee, denk‘ ich bei mir.
Wie schön ist doch der Anblick hier.

Auf dem Weg zum Hohnsen
10.01.2024


Überbleibsel


Da hatte wohl jemand einen Schwips,
verlor beim Feuerwerk seinen Schlips.
Darüber kann man ja noch scherzen.
Er wird wohl den Verlust verschmerzen.
Doch wer die Brille hier verlor,
kommt sich bestimmt nun hilflos vor.

Gesehen beim Neujahrsspaziergang
in der Schuhstraße
01.01.2024



Neujahrsgedanken


Es ist Neujahr, ich geh‘ durch die Stadt.
Ich genieße die Stille, bin gern allein.
In der Nacht war es laut, denn man hat
böse Geister vertrieben, muss das noch sein?
Böse Geister gibt’s viel auf dieser Welt.
Kriege und Hunger, Elend und Not.
Und dann kauft man Böller für sehr viel Geld.
Wär‘ Bescheidenheit nicht das Gebot.
Man kann die Geister so nicht vertreiben,
denn sie sind taub und blind.
Wenn wir nichts ändern, werden sie bleiben,
weil sie ja in uns sind.

01. 01. 2024

Letzte Rosen

Die letzten Rosen trotzen dem Wind.
Sie wissen, dass sie vergänglich sind.
Ein letzter Gruß, ein letztes Adé,
bis ich sie im Frühjahr wieder seh‘.

Im Magdalenengarten
24.12.2023


Die Stadtmusikanten in neuer Besetzung


Ach, wie kann denn sowas sein?
Statt der Katze ist ein Schwein
auf dem Bilde hier zu seh’n.
Wie soll man denn das versteh’n?
Ich denk‘, ein Schwein ist ja nicht doof.
Ganz sicher lief es fort vom Hof,
wollte mit den ander’n zieh’n,
um dem Metzger zu entflieh’n.
Doch wo ist die Katze hin?
Was macht das für einen Sinn?
Wäre es nicht auch ganz nett,
gäbe es nun ein Quintett?

Gesehen auf Hoflößnitz, Radebeul
02.12.2023


Neue Rätsel


Ich gehe durch das „Neue Tor“.
Da kommt mir etwas seltsam vor.
Wer hat den Tisch hier aufgestellt?
Und wie um alles in der Welt
nimmt man Platz hier, um zu essen?
Hat man da nicht was vergessen?

Gesehen beim Gang durch das „Neue Tor“
am Kehrwiederwall

08.11.2023

Schreck, lass nach!

Es ist November und recht kühl.
D’rum bin ich warm eingepackt.
Doch mich beschleicht so ein Gefühl,
hier ist irgendjemand nackt.
Kleidung liegt da auf der Bank.
Hat sich hier wer versteckt?
Ich geh‘ weiter, Gott sei Dank,
hab‘ ich ihn nicht entdeckt.

Gesehen auf dem Kehrwiederwall
04.11.2023




Des einen Freud‘, des andern Leid


Die Blätter liegen auf den Wegen.
Es ist Herbst, da ist das so.
Da seh‘ ich eine Dame fegen.
Dabei schaut sie gar nicht froh.
Die Stadt macht nichts, sagt sie zu mir.
Schau‘ ich aus meinem Fenster ’raus,
dann seh‘ ich nur noch Blätter hier.
Ich finde, das sieht übel aus.
Nicht ärgern, gebe ich zurück.
Es ist so ein schöner Tag.
Beim Abschied denk‘ ich, welch‘ ein Glück,
dass ich diese Blätter mag.

Der schlecht gelaunten Dame begegnete ich beim Spaziergang
18.10.2023


Herbstgruß


Meinen Freund Michael zog es hinaus.
Er band aus Blättern einen bunten Strauß.
Den schickte er mir dann elektronisch.
Der Anblick stimmte mich melancholisch.
Um das zu ändern, ging ich selbst hinaus.
Und ich band mir auch einen bunten Strauß.
Diesen Strauß schau‘ ich mir mit Freude an.
Weiß wieder, wie schön doch der Herbst sein kann.

16.10.2023


Das Horoskop


Was habe ich da lesen müssen?
Die Muse müsste mich mal küssen?
Doch käme sie ja dann auch oft
ganz plötzlich, gänzlich unverhofft?
Das trifft auf mich wohl nicht ganz zu.
Ich bin mit ihr doch längst per du.
Sie begleitet mich bei Tag und Nacht.
Hab‘ ich grad mal nicht an sie gedacht,
sagt sie leis‘ zu mir: „Vergiss mich nicht!“.
Schon steht im Block ein neues Gedicht.

Gelesen in der HAZ vom 11.10.2023

Vorfreude


Der Nikolaus kommt ganz bestimmt,
der Stiefel steht bereit.
Doch wenn man es genau hier nimmt,
hat das noch sehr viel Zeit.

Gesehen in der Gartenstraße
30.09.2023



Suppentheorie


Wer wohl den Löffel hier verlor?
Vielleicht ein Koch, ob m/w/d
geht aus dem Fundstück nicht hervor.
Auf jeden Fall, wenn ich das seh‘,
denk‘ ich an eine warme Suppe,
die nicht gerührt mehr werden kann.
Von wem, das ist mir ziemlich schnuppe.
Nur eins steht fest, sie brennt dann an.

Gesehen auf der Marienburger Straße
22.09.2023




Gedanken zum Herbstbeginn


Die ersten Blätter tanzen im Wind.
Das Jahr schreitet voran.
Auch die Eichhörnchen schon fleißig sind,
legen sich Vorrat an.
Bald wird es Herbst, dann Winter sein,
so wie es immer war.
Und die Natur schläft langsam ein.
Bald kommt ein neues Jahr.
Wie wird es sein, das frag‘ ich mich.
Gibt’s endlich Frieden auf der Welt?
Den gibt es nicht, so fürchte ich,
weil er so vielen nicht gefällt.
Kriegstreiber, Rüstungsindustrie,
leben von ihm viel zu gut.
Wer zwingt sie endlich in die Knie?
Wer steht auf, wer hat den Mut?

Diese Gedanken kamen mir beim Spaziergang im Galgenberg

15.09.2023


Nur der Name zählt



Lebkuchen im Sonnenschein?
Man muss doch nur clever sein.
Verkaufen, das ist hier der Zweck.
Es gibt jetzt einfach „Herbstgebäck“.
Was für die Marktstrategen spricht.
Ob mir das schmeckt? Ich weiß es nicht.
Gesehen in einem Supermarkt
11.09.2023


Die letzten Sommertage

Wie friedlich ist es in der Natur.
Den Lärm der Stadt hör’ ich nur leise.
Ich blende ihn aus und lausche nur
den Vögeln, ihrer feinen Weise.
Schön sind diese letzten Sommertage,
bevor der Herbst sich kündigt an.
Ich geh‘ auch hinaus dann, keine Frage.
Weiß doch, wie bunt der Herbst sein kann.

Im Lönsbruch
06.09.202
3


Die letzten Blüten
(meine Rose Lucia)


Die letzten Blüten, sie wehen im Wind.
Bald wirst du schlafen, Lucia, mein Kind.
Und im Sommer erwachst du in neuer Pracht.
Doch nun wird es Herbst, meine Rose, Gut‘ Nacht.

Im Magdalenengarten
31.08.2023


Erste Vorbereitungen?

Herrjeh, was man hier sehen kann
sieht aus, wie nach ’ner heißen Schlacht.
Oder hat sich der Weihnachtsmann
etwa für’s Fest schon schick gemacht?
Im Lönsbruch
22.08.2023



Deutschland gendert


Dies „gendern“ hör‘ ich gern mir an,
denn auch die Sachsen mag ich gern.
Doch was ich gar nicht leiden kann
ist Innen, Unterstrich und Stern.
Mann oder Frau oder dazwischen,
Platz ist für alle hier im Land.
Doch jeder wagt, sich einzumischen,
und tut, als sei er tolerant.

(gefunden im Netz)

16.08.2023


Vermisst


Ein leerer Korb und keine Spur
vom Rotkäppchen, wo ist es nur?
Hat es etwa den Wolf getroffen?
Das will ich lieber gar nicht hoffen.

Gesehen im Galgenberg
14.08.2023

Adoptiert


Ich hab‘ einen Bären adoptiert.
Es ist heut‘ beim Stadtbummel passiert.
Ich suchte im Laden nach kleinen Geschenken.
An mich wollte ich doch dabei gar nicht denken.
Da lag er vor mir mit einem Mal.
Wahrscheinlich fiel er aus dem Regal.
Ich nahm ihn, legte ihn zurück.
Na, da hatte der Kleine Glück.
Denn ich sah Bären ringsumher,
doch keiner sah so aus wie er.
Wer mich gut kennt, weiß jetzt Bescheid.
Natürlich, der Bär tat mir leid.
Und so ist es dann auch passiert.
Ich hab‘ den Bären adoptiert.

15.07.2023
Und weil er aus dem Regal geplumpst ist, heißt er nun Plumpsi



Das E


Ich komm‘ vom Spaziergang, will nach Haus.
Da seh‘ ich auf dem Weg vor mir
ein großes E, ich denk‘ ei der Daus,
Was bedeutet das E denn hier?
Auf diesem Weg geh‘ ich ziemlich oft.
Und ich werd‘ Elviera genannt.
Doch kommt dieses E ganz unverhofft.
Den Grund hab‘ ich noch nicht erkannt.

In der Sedanallee
14.07.2023


Wunderbar



Flüstern und Wispern von allen Seiten,
als ob mich gute Geister begleiten.
Vielleicht sind sie klein, viel kleiner als ich.
Geh’n heimlich mit mir und beschützen mich.
Und manchmal scheint es mir fast beim Geh’n,
ich hätt‘ ein Mützchen im Busch geseh’n.
Komm‘ ich dann näher, ist es nicht wahr.
Doch ist Fantasie nicht wunderbar?

Im Lönsbruch
14.07.2023


Gefährliches Pflaster


Kleine Taube, also ehrlich.
Du lebst hier viel zu gefährlich.
Alles steht hier bereit für den Grill.
D’rum versteck‘ dich lieber und bleib‘ still.
Sonst landest du am Ende noch
auf einem Grill, wär‘ traurig doch.

Diese Taube entdeckte ich in einem Supermarkt in Hildesheim
20.06.2023


Meißen 2023

Auszüge aus meinem "Reisetagebuch"

Auf dem Weg


Es ist noch früh, der Himmel noch grau.
Aber ich weiß ja eines genau:
Die Sonne wird sich nicht lang verstecken.
Im Herzen kann ich sie schon entdecken.
Der Grund ist ganz einfach zu versteh’n:
Noch heut‘ werd‘ ich Meißen wiederseh’n.
Noch ein paar Stunden, dann ist es soweit.
Ich freue mich auf eine schöne Zeit.

Im Zug, 01.06.2023


Es gibt keine Mohnblumen mehr

 


Der Acker ist schon gemäht und leer.
Es blüh’n auch keine Mohnblumen mehr.
Nur ein zartes Blümlein im Fliederkleid
Trotzt tapfer am Wegesrand noch der Zeit.

Ich gehe ein Stück und schaue genau.
Da seh‘ ich ein and’res im blassen blau.
Auch Gänseblümchen seh‘ ich noch steh’n.
Das tröstet mich im Vorübergeh’n.

Ich gebe nicht auf, geh‘ weiter ein Stück.
Und an einem Feld hab‘ ich endlich Glück.
Rings um den Feldrain, da blüht es so rot.
Die Mohnblumen, nein, sie sind noch nicht tot.

Meißen, 03.06.2023

Spaziergang am Sonntag


Am liebsten gehe ich allein.
Denn dann kann ich ganz bei mir sein.
Ich kann der Vögel Lieder hören
und lasse mich dabei nicht stören.
Mir geht so manches durch den Sinn.
Wenn ich auch noch in Meißen bin,
dann find‘ ich das besonders fein.
Am liebsten gehe ich allein.

Meißen, 04.06.2023
Spaziergang an der Elbe und weiter
auf dem Radwanderweg


Cidre de Saxe


In Hessen trinkt man Äppelwein.
In Frankreich darf’s ein Cidre sein.
In England man ihn Cider nennt.
Doch kennt Ihr schon den neu’sten Trend?
Cidre de Saxe, das ist der Renner.
Er perlt im Gaumen, etwas für Kenner.
Die Sachsen, sieht man wieder hier,
können halt nicht nur Wein und Bier.

Meißen, 04.06.2023
Hotel und Restaurant Goldener Löwe

Ruhetage


Dienstag und Mittwoch Ruhetag,
am Donnerstag geschlossen.
Wie man das hier wohl deuten mag?
Wird man da nicht verdrossen?
Am Ruhetag, weiß man, ist zu,
kein Gast kommt dann hinein.
Und Donnerstag, denk‘ ich, nanu,
geschlossen, kann das sein?
Am Freitag sitze ich beim Essen.
Es schmeckt mir wunderbar.
Da weiß ich, was ich hab‘ vergessen:
Die Arbeit, ist doch klar.
Am Donnerstag muss man sich sputen,
alles besorgen frisch.
Es kommen schließlich nur die guten
Zutaten auf den Tisch.

Meißen, 05.06.2023
Beim Blick auf die Öffnungszeiten
im Restaurant Am Hundewinkel


Geheimtipp


Im Meißen müssen Sie versuchen
diese ganz wunderbaren Kuchen,
die die Eheleute Hahn
bieten hier im Café an.
Ach, was ich da so entdecke:
Kokoskuchen, Eierschecke,
Apfel-, Streuselkuchen und
es gibt auch den kalten Hund.
Und zu jedem Stückchen Torte
gibt es auch noch nette Worte.
Man fragt freundlich, was darf’s sein?
Kaffee, Tee, ein Gläschen Wein?
Sie brauchen gar nicht weit zu geh’n.
Man kann’s fast von der Kirche seh’n.
Das Café in der Fleischergasse
mit Kuchen allererster Klasse.


Meißen, 06.06.2023


Kindermund


Ich hör‘ einer Kindergruppe zu
und höre einen Jungen sagen:
Ach, hätte ich doch ein Känguru.
Es könnte meine Sachen tragen.
Ich setz‘ mich dann auf seinen Rücken
und schau‘ mich lachend um.
Ja, Kindermund kann schon entzücken
und ist gar nicht so dumm.


Meißen, 07.06.2023
Auf einem Spaziergang über die Brücke und
dann entlang der Hafenstraße.
Ich entdeckte da allerdings nur ein eisernes Pferd, kein Känguru.


Der Vogt vom Jahnaischen Hof



Fest steht er da und er bewacht
den Hof, er ist sein eigen.
Wer unbefugt hier Fotos macht,
dem wird er es schon zeigen.
Rein darf hier, wer den Zoll entrichtet,
natürlich nur in bar.
Es lohnt sich, weil er dann berichtet,
wie’s früher einmal war.
Ich kenne den Vogt nun sehr lange schon.
Und ich weiß, er zeigt sich nicht täglich.
Doch wer Geduld hat, bekommt seinen Lohn.
Denn eigentlich ist er verträglich.

Meißen, 08.06.2023
Mein Freund Martin, der Vogt


Das Literaturfest ist zu Ende


Wie sang der Sänger am Ende doch?
Nach dem Konzert fällt man in ein Loch.
Kein Loch, aber leichte Melancholie
spüre ich auch und ich weiß gar nicht wie
mir der Gedanke kommt da in den Sinn.
dass ich schon fast eine Meißnerin bin.

Der Sänger kommt aus Meißen
Meißen, 11.06.2023


Im Flug
(Alles Gute kommt von oben)

Ich saß mit dem Vogt beim Kaffee im Garten.
Wir sprachen über dies und das.
D’rum hörten die Amsel wir wohl nicht starten.
Da spürte ich, es wird so nass?
Die Amsel naschte, wahrscheinlich ausführlich,
bevor sie flog wieder nach Haus.
Nun ließ sie was fallen, wie ungebührlich.
Sie traf mich exakt, ach welch Graus.
Nach dem ersten Schreck fing ich an zu lachen.
Zum Brunnen war’s ja nur ein Stück.
Und als ich begann, mich sauber zu machen,
dacht‘ ich schmunzelnd, bringt das nicht Glück?


Meißen, 12.06.2023
Passiert auf dem Jahnaischen Hof
Am Abend niedergeschrieben
Auf ein Foto habe ich verzichtet


Blumen am Wegrand


Blumen am Wegrand, fast geh‘ ich vorüber.
Dann seh‘ ich sie leuchten und freu‘ mich d’rüber.
Die Welt ist so schön, die Welt ist so bunt.
Ich weiß, es gibt auch zum Weinen manch‘ Grund.
Doch bei allem Elend, Kummer und Leid
braucht man kleine Glücke von Zeit zu Zeit.

Meißen. 13.06.2023
Auf dem Rad- und Wanderweg nach Siebeneichen


Das ist Kunst


Ich seh‘ in meiner Fantasie
dies Werk in einer Galerie.
Und in der Kunstwelt gäb’s ein Raunen.
Die Fachleute, sie würden staunen.
Ich stünde da und sagte nur:
Seht her, das kann nur die Natur.

Meißen, 13.06.2023
Im Wald bei Siebeneichen


Abschied


Mit Martin trank ich noch Kaffee.
Mit Michael trank ich ein Bier.
Der Abschied tut mir etwas weh,
denn ich lass meine Freunde hier.
Am Morgen gehe ich allein
noch einmal durch die stillen Gassen.
Ich nehme Abschied, das muss sein.
Noch ist es still und fast verlassen.
Da hör‘ ich Kirchenglocken schlagen.
Nun ist mein Herz auch nicht mehr schwer.
Sie woll’n auf Wiedersehen sagen
und leise, komm‘ bald wieder her.


Meißen, 14./15.06.2023


Zu guter Letzt

Im Kopf hatte ich schon ein Gedicht.
Alles ist gut, Probleme gab’s nicht.
In Braunschweig steige entspannt ich aus.
Nicht mehr lange, dann bin ich zu Haus.
Doch da hab‘ ich leider falsch gedacht,
die Rechnung ohne die Bahn gemacht.
Der Zug verspätet sich zwanzig Minuten?
Das wär‘ ja gerade noch zuzumuten.
Dann steht an der Tafel, ich denke, oh nein,
fünfundvierzig Minuten werden’s wohl sein.
Ich habe langsam schon genug.

Da nehm‘ ich doch den Bummelzug,
der vorher hier noch fahren soll.
Doch plötzlich sehe ich, na toll,
da kommt der ICE ja doch.
Nur ein Problem gibt es jetzt noch:
Nun steh‘ ich an der falschen Stell‘.
Ich flitz‘ über den Bahnsteig schnell.
Geschafft, na das war wirklich knapp.
Ich setze mich, der Zug fährt ab.
Ich lehne mich entspannt zurück.
Dann bin ich da, na welch‘ ein Glück.
Im Kopf hatte ich schon ein Gedicht.
Alles ist gut, Probleme gab’s nicht.


15.06.2023
Im Zug und in zuhause in Hildesheim


Ich hab‘ noch einen Koffer…….


Ein Koffer steht hier ganz allein.
Da fällt ein altes Lied mir ein.
Von einem Koffer in Berlin,
zu dem stets die Gedanken zieh’n.

Ich schau‘ ihn mir genauer an
und staune, was ich lesen kann.
Liedertexte sind darin.
Auch vom Koffer in Berlin?

Diesen Koffer entdeckte ich in der Gartenstraße
26.05.2023



  

Preisfrage

Es ist wirklich keine Frage,
Brot ist teuer heutzutage.
Für manche, fällt mir hierbei ein,
scheint es zu billig noch zu sein.
Diese „Brötchenparade“
entdeckte ich im Liebesgrund

08.05.2023


Die moderne Hausfrau?

Im Briefkasten vor meinem Haus
liegt oft ein Katalog bereit.
Ich suche mir dann etwas aus,
was ich so brauch‘ von Zeit zu Zeit.
Die Firma gibt es schon sehr lange.
Sie ist mir gut bekannt.
Doch langsam wird mir angst und bange.
Wird sie bald umbenannt?
„Die moderne Hausfrau“ steht da groß,
ohne Sternchen und ohne Innen?
Das ist doch ein Glück, denk‘ ich mir bloß.
Hier fing noch niemand an zu spinnen.
Ich freu‘ mich riesig, wenn ich das seh‘.
Die ganze Genderei ist krank.
„Die moderne Hausfrau m/w/d“
steht hier noch nicht, na Gott sei Dank.
08.05.2023


Rabattaktion
(nach einer wahren Geschichte)

Zehn Prozent auf jeden Wein
preist vor dem Laden man hier an.
Freudig gehe ich hinein,
weil ein Geschenk ich brauchen kann.
Man berät mich kompetent.
Ich such‘ mir eine Flasche aus,
zahl‘ den Preis, den man mir nennt
und gehe gutgelaunt nach Haus.
Zu Haus schau‘ ich auf meinen Bon.
Da fehlt doch was, wie’s scheint.
Rabatt? Ich sehe nichts davon.
Wie war das denn gemeint?
Wie war das nun mit dem Rabatt,
frag‘ ich am nächsten Tag im Laden.
Man sagt, dass man’s vergessen hat.
Man wolle mir bestimmt nicht schaden.
Und nun wird es amüsant,
denn Kopfrechnen ist schwer.
Mit dem Handy in der Hand
rechnet man hin und her.
Die zehn Prozent vom Ladenpreis,
wie rechnet man denn das?
Ich lächle, weil ich es schon weiß,
doch ich hab‘ meinen Spaß.
Man fand es doch noch raus, zum Glück.
So schwer war es doch wohl nicht.
Ich denk‘, das war ein tolles Stück
und gibt Stoff für ein Gedicht.
04.05.2023

Der Lyrikwettbewerb

Was entdecke ich denn da schon wieder.
Gereimte Gedichte sind zu bieder.
Denn Fehler erkennt man dann sofort.
Na, das glaub‘ ich denen glatt aufs Wort.
Doch die Gedanken, sie sind frei.
D’rum denk‘ ich mir auch was dabei.
Ich schreibe gerne ein Gedicht.
Es reimt sich meistens, manchmal nicht.
Doch Worte aneinanderfügen
ganz ohne Sinn, ist kein Vergnügen.
Die Sprache darf nicht untergeh’n.
Und ein Gedicht darf man versteh’n.

01.05.2023

Spaziergang am 1. Mai


Der erste Mai, die Sonne lacht.
Da habe ich mich aufgemacht.
Ich geh‘ in die Natur hinaus.
Lief da nicht eben eine Maus?
Bestimmt bekam sie einen Schreck,
denn blitzschnell ist sie wieder weg.
Hab‘ keine Angst, du musst nicht flieh’n.
Mach’s gut, auch ich will weiter zieh’n.
Ich schau‘ mich um und freu‘ mich sehr.
Der Frühling zeigt sich ringsumher.
Die Enten zieh’n an mir vorbei.
Ich grüße dich, mein lieber Mai.

01.05.2023

Was soll das?


Ein „Glamour-Night-Shopping“, nanu?
Ich denk‘ mir meinen Teil dazu.
Muss es denn immer englisch sein?
„Nachts einkaufen im Lichterschein“
klingt doch schön und sehr charmant.
Hat man das noch nicht erkannt?
Ich weiß, das ist nicht so modern.
Doch ich bin Deutsche, und zwar gern.
21./22.04.2023



Der Traum


Was hat sie wohl für einen Traum?
Die Hand stützt ihr Gesicht.
Erfahren werde ich es kaum,
weil sie nicht zu mir spricht.
Doch in der Nacht träum‘ ich von ihr.
Sie träumt vom Frieden, sagt sie mir.
Mehr wert als Gut und Geld
sei Frieden auf der Welt.
Am nächsten Tag kehr‘ ich zurück.
Da hör‘ ich, wie sie spricht.
Ich antworte und sag‘ „Viel Glück“
und schau‘ ihr ins Gesicht.
        

Steinkunst aus Zimbabwe

gesehen in einer Galerie in Hildesheim

19.04.2023

„Fabelhaft“


Eine frühe Blüte, denk‘ ich, doch nein,
denn ganz offensichtlich trügt nur der Schein.
Ein Stückchen Brot hat man hier aufgespießt.
Ich frag‘ mich, wer diesen Happen genießt.
Die Gänse sind groß, kommen sie vielleicht d’ran?
Doch sie wenden sich ab, ich denke, na dann
geht’s ihnen so wie dem Fuchs in der Fabel.
Und das Gras schmeckt sicher auch ganz passabel.

Am Langelinienwall
18.04.2023

Es reicht

Ich glaub‘ fast, es hat über Nacht
sich leis‘ der Frühling aufgemacht.
Noch weht der Wind uns um die Nase.
Doch bald schon kommt der Osterhase.
Kaum sind die Zeilen aufgeschrieben,
ruft laut der Winter: Halt, Ihr Lieben.
Ich will noch gar nicht schlafen geh’n.
Ich bin noch da, Ihr werdet seh’n.
Ach Winter, denk‘ ich mit Verdruss.
Mach‘ doch mit dem Theater Schluss.
Lässt du es Ostern nochmal schnei’n,
fänd‘ ich das wirklich ganz gemein.

Auf einem Spaziergang
30.03.2023


Erstentdeckung?


Seltsame Blüten sieht man im Land.
Diese hab‘ ich bisher nicht gekannt.
Vielleicht, geht es mir da durch den Sinn,
bin ich ja die Erstentdeckerin?
Die Blume „ElviEra“ klingt doch fein.
Nur etwas bunter könnte sie sein.
Gesehen am Hohnsen
17.03.2023



Grau

Petrus macht wieder, was er will.
Ist es nun März oder April?
Man kann es wirklich nicht mehr sagen
an diesen trüben grauen Tagen.
Von oben werd‘ ich nass vom Schnee.
Und wenn den Weg ich vor mir seh‘
kann ich hier Pfützen nur erkennen.
Schön ist das wirklich nicht zu nennen.
Doch dann sehe ich etwas blüh’n.
Nun weiß ich, es wird wieder grün.
Noch schläft er fest, doch denke ich,
der Frühling lässt uns nicht im Stich.


08.03.2023

Zerplatzter Traum

Na, das ist ja ein schöner Traum.
Da steht ein Spiegeleierbaum.
Vitamine sind gesund.
Und genau aus diesem Grund
hängen auch Möhren mit daran.
Ob man das alles essen kann?
Aber der Traum ist schnell vorbei.
Aus Holz ist jedes Spiegelei.
Auch die Möhren sind hier nur
eine schöne Garnitur.
Ich habe Hunger, geh‘ nach Haus
und hol‘ die Bratpfanne heraus.

Gesehen in der Gartenstraße
im Garten der Herberge zur Heimat
05.03.2023

Vorbei


An meiner Tür, da hängt ein Schild.
Frohe Weihnachten steht daran.
Eigentlich ja ein schönes Bild.
Doch etwas stimmt nicht, denk‘ ich dann.
Weihnachten ist längst vorbei.
Bald müsste doch der Frühling kommen.
Es ist kalt, doch einerlei,
ich hab‘ das Schild schnell abgenommen.
Jetzt ist der Haken leider leer
an meiner Wohnungstür.
Es musste eine Lösung her.
Ich fand auch was dafür.
Ich kaufte mir ein Herz am Band
mit einem Vöglein drauf,
dass ich in einem Laden fand
und hing’s am Haken auf.

25.02.2023

Vergebliche Mühe


Oh je, das war bestimmt kein Spaß.
Entzwei ging hier ein Honigglas.
Ich ahne, was die Bienen denken:
Die Arbeit konnten wir uns schenken.

Gesehen an der Mauer zum Magdalenengarten
29.01.2023


Tauwetter


Ein Schneemann sitzt da ganz allein.
Es schneite über Nacht.
Dann hat’s getaut, nun fehlt ein Bein.
Doch wie man sieht, er lacht.
Gesehen in der Sedanallee
22.01.2023


Ausgedient


Sie waren sicher lange treu.
Heut‘ sieht man, sie sind nicht mehr neu.
Und man kannte kein Erbarmen,
stellte sie vor’s Tor, die Armen.
Nur weil sie nicht mehr fein genug?
Ich find‘, das ist kein schöner Zug.

Gesehen vor der Gartenkolonie Schiefer Galgenberg
13.01.2023


Klare Aussage

Ist geöffnet oder nicht
Sieht man deutlich hier am Licht.
Noch klarer kann man’s wohl nicht sagen.
Ein Blick genügt, gibt es noch Fragen?
Gesehen an einem Lokal in der Innenstadt

06.01.2023


Neujahrspaziergang


Gelernt hat niemand aus der Krise.
Seh‘ ich mir Bilder an, wie diese,
scheint es genauso, wie vorher.
Der Müllberg steigt, wird immer mehr.
Und irgendwer räumt das schon auf?
Verlasst Euch nicht zu sehr darauf.

01.01.2023

Der „Jockel“


Der „Jockel“ wurde mir verehrt.
Ist das nicht eine Meldung wert?
Doch kein Reporter war dabei.
Vielleicht hatten sie alle frei?
Egal, ich bin ja sehr bescheiden.
Will Aufsehen auch stets vermeiden.
Der „Jockel“ hängt im Arbeitszimmer.
Da zeigt er mir von nun an immer,
dass man mich mag, mich schätzt und achtet.
Der Preis ist daher, so betrachtet,
für mich, das merke ich ganz schnell,
mehr wert als der des Herrn Nobel.

30.12.2022

Der vierte Advent


Ich zünde die Kerzen an, alle vier.
Richtig schön sieht es aus, denke ich mir.
Bald leuchtet auch wieder mein Weihnachtsbaum.
Ich schließe die Augen, hab‘ einen Traum.
Ich seh‘ vor mir den Christbaum und der helle Schein
bringt Frieden in die Herzen der Menschen hinein.
Geht der Traum in Erfüllung? Ich weiß es nicht.
Aber die Hoffnung erwacht mit jedem Licht.
Ich zünde die Kerzen an, alle vier.
Frieden auf Erden, das wünsche ich mir.

18.12.2022


Neuer Trimm Dich Pfad?


Ist die Gartenstraße jetzt Trimm Dich Pfad?
Wie soll ich das versteh’n?
Steht das etwa für mich jetzt hier parat?
Ich hab’s noch nie geseh’n.
Ich schau‘ es mir genauer an.
Es sieht mitgenommen aus.
Ob das mich wohl noch tragen kann?
Ich geh‘ doch lieber nach Haus.
Dieses etwas mitgenommene Trimm Dich Gerät
entdeckte ich in der Gartenstraße
14.12.2022


Es bleibt, wie es ist


Überall sieht man jetzt die E-Roller steh’n.
Den Weihnachtsmann hab‘ ich darauf nicht geseh’n.
Das ist kein Wunder, ich weiß bestimmt,
dass er doch lieber den Schlitten nimmt.

24.11.2022


Zeit für mich

Ein buntes Blatt am Wegesrand
zeigt die Vergänglichkeit.
Da nimmt mich etwas an die Hand
und sagt, ich hab‘ g’rad Zeit.
Das kleine Glück hat Zeit für mich.
Es sagt ganz leis‘ zu mir:
Die kleinen Freuden sind für dich.
Ich bleibe gern noch hier.

Auf einem Spaziergang
12.11.2022


Novembertage

Die Tage sind ungewöhnlich mild,
vom Winter keine Spur.
Ich erfreu‘ mich an dem schönen Bild.
Bunt ist noch die Natur.
Nur in den Köpfen ist es kalt,
die Herzen starr vom Eis.
Christi Geburt feiert man bald.
Doch ob man das noch weiß?

Beim Spaziergang im Lönsbruch
12.11.2022


 Der letzte Löwenzahn


Zum Abschied wird es langsam Zeit.
Es fehlt nur noch etwas Wind.
Die Fallschirme sind schon bereit.
Bald fliegt jedes Samenkind
weit hinaus in diese Welt.
Lässt sich dann langsam nieder
dort, wo es ihm gut gefällt.
Im Frühjahr blüht es wieder.
Beim Spaziergang am Hohnsen

07.11.2022



Der Musentempel in Bad Köstritz




Da steht sie, die Muse, mitten im Wald.
Sie gab mir so manchen Kuss.
Ich stell‘ mich daneben und merke bald,
dass ich wohl noch wachsen muss.
Ich will mich auch nicht mit der Göttin vergleichen.
Dazu bin ich viel zu klein.
Ihre Größe werde ich niemals erreichen.
Man sollte bescheiden sein.

Bad Köstritz
25.10.2022


Altweibersommer



Spinnweben kitzeln mich im Gesicht.
Altweibersommer, wer kennt das nicht.
Doch warum wird er so benannt?
Das ist mir leider nicht bekannt.
Altweibersommer klingt gar nicht fein.
Dabei kann er so wunderbar sein.

19.10.2022
Auf einem Spaziergang


Verpufft


Der Luftballon am Gartenzaun
Ist doch sehr traurig anzuschau’n.
Ihm fehlt eindeutig die Luft.
Kurz gesagt, er ist verpufft.
Gesehen in der Küchenthalstraße
19.10.2022




Aus meinem Reisetagebuch
Sylt 2022

Regentropfen


Schon wieder ist ein Jahr vorbei.
Wo blieb denn nur die Zeit?
Ich sitz‘ im Zug und fühl‘ mich frei.
Nun ist es nicht mehr weit.
Und Regentropfen fallen leise.
Sie zieh’n am Fenster ihre Spur.
Begleiten mich auf dieser Reise.
Nein, es sind Freudentränen nur.
06.09.2022
Im Zug


Wie früher

Und nun stehe ich wieder an „meiner Ecke“.
Es ist beinah wie früher, das freut mich sehr.
Der Secco im Glas tut mir gut und ich schmecke
das Herz meiner Insel, das Salz und das Meer.
06.09.2022
Wenningstedt
An der Promenade bei Gosch



Guten Morgen


(Blick in den Garten meiner Wohnung)

Auch wenn es regnet, geh‘ ich hinaus.
Ein wenig Regen macht mir nichts aus.
Es sind Freudentränen, das weiß ich ja.
Der Himmel freut sich, ich bin wieder da.
07.09.2022
Wenningstedt

Emma

Emma schaut ganz konsterniert.
So viel Touristen heut‘, so’n Schiet.
Und was sie sehr irritiert:
Es bringt ihr keiner etwas mit.
Niemand bringt ihr was zu fressen.
Das ist doch ungeheuer.
Alle wollen selber essen.
Fisch ist heut‘ viel zu teuer.
08.09.2022
Westerland, Promenade


Freudentränen sind genug geflossen.
Ich blieb dann nicht drinnen hocken.
Ich ging auch im Regen unverdrossen.
Doch heut‘ bleib ich gern mal trocken.
09.09.2022
Wenningstedt
Beim Spaziergang

Guter Service

Feurige Fischpfanne wird mir serviert.
Die hab‘ ich bisher hier noch nicht probiert.
Die Soße bekomm‘ ich auf Wunsch separat.
Fein, dass man hier noch guten Service hat.
Und nun schau‘ ich auf’s Meer, genieße den Schmaus.
So lässt es sich leben, so hält man es aus.
10.09.2022
List
Restaurant Piratennest
(Das Gedicht habe ich dem Kellner gegeben
und Trinkgeld natürlich auch)

Beste Aussicht


Die Aussicht von hier scheint gut zu sein.
Es ist, als hör‘ ich dich lachen.
Was du hinterlässt, ist nicht so fein.
Du könntest mal saubermachen.

11.09.2022
Wenningstedt
Am Dorfteich

In Erwartung

Die Möwe lauert ganz gespannt.
Fällt etwas für mich ab?
Wem fällt ein Stückchen aus der Hand?
Man hielt mich heut‘ so knapp.

12.09.2022, am Abend
Wenningstedt, bei Gosch

Wankelmütig

Petrus macht wirklich, was er g’rade will.
Mal ist es Sommer, dann wieder April.
Der Himmel ist grau und das Meer zeigt sich wild.
Gleich darauf scheint die Sonne, welch‘ schönes Bild.
Dann ist es wieder andersherum.
Wird dir das nicht allmählich zu dumm?
Ich nehm‘ es so hin, lache fröhlich dabei.
Was ich mir denke? Die Gedanken sind frei.

13.09.2022
Wenningstedt
Beim Spaziergang

Abschied


Der Abschiedssecco steht bereit.
Der letzte Abend, es wird Zeit.
Noch einmal steh‘ ich an „meiner Ecke“.
Ist es leise Wehmut, die ich schmecke?
Es war alles gut, so wie es war.
Ich sag‘ nun tschüss, bis zum nächsten Jahr?
14.09.2022
Wenningstedt
Bei Gosch


Nicht böse


Heute Morgen lachte die Sonne mich aus.
Ätsch, dachte sie wohl, du musst wieder nach Haus.
Ich habe mich manchmal sehr rar gemacht.
Doch ab und zu hab‘ ich für dich gelacht.
Ach, liebe Sonne, ich nehm’s dir nicht krumm.
Petrus bestimmt ja, der spielt gern herum.

15.09.2022
Im Zug
aufgeschrieben


Kleine Angeberin

Wie einfallsreich ist doch die Natur.
Das zeigt sich wieder einmal hier.
Schau‘ ich auf die Ackerwinde nur,
ist mir fast, als spricht sie zu mir:
Schau‘ mich doch mal genauer an.
Wie herrlich meine Blüten strahlen.
Schau‘ nur, wie gut ich klettern kann.
Recht hat sie, doch muss sie so prahlen?
Diese vorwitzige Pflanze sah ich in der Goslarschen Straße
22.08.2022




Resi


Wer mag wohl diese Resi sein,
für die man hier ein Herz
sorgfältig malte auf den Stein?
Etwa aus Liebesschmerz?
Ich stell‘ mir einen Jüngling vor,
der heiß ein Resi denkt,
weil er an sie sein Herz verlor.
Ob sie ihm ihres schenkt?
Gesehen am Hohnsen
18.08.2022



Blumen im Asphalt

Reißt sie nicht aus, denn Ihr müsst wissen,
auch sie gehören zur Natur.
Genau wie Rosen und Narzissen
wollen sie alle blühen nur.

09. 08. 2022

Polterabend?

Wer warf denn diese Scherben raus?
Das sieht nach Polterabend aus.
Aber hier an diesem Baum?
Na, das glaube ich doch kaum.
Wollte man sie vielleicht vererben,
als sie noch ganz und keine Scherben?
Ist man dann zu schnell gerannt
und sie fielen aus der Hand?
Vielleicht war es auch Absicht gar,
weil es die falsche Farbe war.
Mir fallen viele Gründe ein,
doch lass‘ das Grübeln ich jetzt sein.
Ich denk‘ mir, Scherben bringen Glück.
Der Scherbenhaufen bleibt zurück.
Diesen Scherbenhaufen fand ich in der Gartenstraße
©ElviEra Kensche
31.07.2022


Waschanleitung

Waschanlagen sollte man
bei diesem Auto nicht benutzen.
Klar und deutlich steht es d’ran.
Hier darf man mit der Hand nur putzen.
Auch bügeln sollte man ihn nicht.
Und zu heiß darf das Wasser nicht sein.
Was ist, wenn man die Regel bricht?
Ich befürchte, der Wagen läuft ein.
Diese „Waschanleitung“ sah ich an einem Wagen
am Lappenberg

18/19,.07.2022


Singleclub

Schon wieder liegt ein Handschuh hier.
Er bleibt wohl einsam, denk‘ ich mir.
Doch plötzlich kommt mir die Idee:
Weil ich von ihnen viele seh‘,
Sandalen, Stiefel und auch Schuhe,
wird’s Zeit, dass ich für sie was tue.
Ein Singleclub für Einzelteile.
Keiner hat dann mehr Langeweile.
Und man ist sich nicht mehr fremd.
Finde ich dann mal ein Hemd
darf’s in den Club auch mit hinein.
So wählerisch will ich nicht sein.
Den Club, den gründe ich gleich heute.
Sagt es gern weiter, liebe Leute.
Gesehen im Liebesgrund
12.07.2022



Geschafft


Ich war sehr lange fort, nun bin ich zurück.
Geh‘ zum Königsteich und bin sprachlos vor Glück.
Die Seerosen blüh’n wieder in alter Pracht.
Danke Mutter Natur, hast du gut gemacht.


06.07.2022
am Königsteich

Aus meinem Reisetagebuch
Meißen 2022

Heimkehr nach Meißen


Ich hab‘ schon meinen Koffer da.
Und heute sitze ich im Zug.
Mein Meißen, ich bin dir ganz nah.
Die Wartezeit war lang genug.
Mein Meißen, ich hab‘ dich vermisst.
Und auch die Freunde, die dort sind.
Weil du mir zweite Heimat bist.
Ich freu‘ mich, freu‘ mich wie ein Kind.
05.06.2022
Im Zug

Na Bravo

Bis jetzt ging alles gut, wie fein.
Die Geister, die ich rief.
Nun steh‘ ich hier und nicht allein.
Da geht es doch noch schief.

Die Zugtür klemmt und geht nicht auf.
Das finden wir nicht heiter.
Zur nächsten Tür im Dauerlauf.
Da fährt der Zug schon weiter.

Wir müssen nun zum Hauptbahnhof.
Die Tür geht auf, zum Glück.
Jetzt steh‘ ich hier und das ist doof.
Ich muss wieder zurück.

Die S-Bahn schaff‘ ich nun nicht mehr.
Doch kurz ist hier der Takt.
Bald kommt die nächste, bitte sehr.
Das hab‘ ich dann gepackt.

Und zwar ganz locker, wie ich seh‘,
denn die kommt nun zu spät.
Bevor ich noch zu Fuß heut‘ geh‘,
wart‘ ich, bis es dann geht.

Na endlich, denk‘ ich, nichts wie los.
Doch weiter geht die Qual.
Die S-Bahn fährt bis Meißen bloß.
Das ist doch jetzt fatal.

Bis Meißen-Altstadt fährt sie nicht.
Dafür fehlt nun die Zeit.
Da ist die nächste schon in Sicht
und auch zur Fahrt bereit.

Na Bravo, endlich bin ich da,
geh‘ ganz schnell zum Quartier.
Ach, Gott sei Dank, ich ruf‘ Hurra.

Man wartet auch schon hier.
So wurde doch noch alles gut.
Schön ist es mit der Bahn.
Verliert man nicht so schnell den Mut
kommt irgendwann man an.

05.06.2022
Angefangen auf der Fahrt von Dresden-Neustadt nach
Meißen-Altstadt, beendet im Urlaubsquartier Meißen


Geliebtes Meißen


Geliebtes Meißen, ich bin zurück.
Entdecke dich neu nun Stück für Stück.
Geh‘ an der Elbe im Sonnenschein.
Trinke ein Glas vom goldenen Wein.
Die Blumen grüßen mich an Mauern und Wegen.
Hallo rufe ich ihnen freudig entgegen.
Geliebtes Meißen, ich bin zurück.
Welch‘ eine Freude, was für ein Glück.


07.06.2022
Meißen, auf einem Spaziergang

Nach dem Literaturfest



Der Trubel ist erstmal vorbei.
Ich geh‘ spazieren, fühl‘ mich frei.
Die Albrechtsburg thront auf dem Berg.
Hier unten bin ich wie ein Zwerg.
Klein von Gestalt bin ich auch bloß.
Doch heute fühle ich mich groß.
Schön waren diese Lesetage.
Ich komme wieder, keine Frage.
13.06.2022
Meißen, auf einem Spaziergang

„Dessert im Glas“



Die Wirtin empfiehlt „Dessert im Glas“.
Das sollte ich probieren.
Neugierig bestelle ich mir das.
Ich will es mal riskieren.
„Dessert im Glas“, das trifft es auch.
Ein feiner Traum mit Nuss.
Er wärmt die Seele und den Bauch.
Ach, was für ein Genuss.
13.06.2022
Meißen, im Restaurant Am Hundewinkel
Bei einem wunderbaren Nusslikör

Die Görnische Gasse in Meißen



Langsam sich alles zum Guten wendet.
Hier hat man nachgedacht.
Bevor die Gasse als Schandfleck endet
wurde viel schon gemacht.
Sitzplätze laden ein zum Verweilen.
Sehr schön gestaltet, ganz liebevoll.
Ich muss nicht mehr durch die Gasse eilen.
Ich schau‘ mich gern um, finde das toll.
Bis hier ein Kleinod wieder entsteht
ist sicher noch viel zu tun.
Aber man sieht schon, dass es auch geht.
Die Meißner werden nicht ruh’n.
Ich wünsche den Meißnern viel Kraft und Mut.
Und Politiker mit Verstand.
Am Ende wird sicher dann alles gut.
Und die Gasse ganz elegant.
14.06.2022
Meißen, beim Gang durch die Görnische Gasse

Rosen in Meißen


Schön blüh’n die Rosen, wie ein Gedicht
leuchten sie rosa im Sonnenlicht.
In Meißen gibt’s an allen Ecken
doch so viel Schönes zu entdecken.

14.06.2022
Meißen, Freiheit


In Meißen ist es schön.



Wenn ich in Meißen bin, bin ich froh.
Genieße das Leben – sowieso.
Gehe spazieren im Sonnenschein.
Besuche Freunde, trink‘ ein Glas Wein.
Auch das Meißner Bier ist ein Genuss.
Herrjeh, man jetzt ja fast denken muss,
ich denk‘ hier an Essen und Trinken nur.
Oh nein, in Meißen gibt es auch Kultur.
Zum Literaturfest reise ich gerne an.
Auch die Burgfestspiele ziehen mich in den Bann.
Muss ich wieder fort, bin ich nicht froh.
Doch komme ich wieder – sowieso.

14.06.2022
Meißen, beim Abendessen


Ilses Kaffeestube in Pirna


Ich war hier doch sehr gern zu Gast.
Doch jetzt bin ich entzaubert fast.
Lecker war Ilses Eierschecke.
Probier‘ ich heute, ja dann schmecke
ich Schecke wie aus der Retorte.
Da fehlen mir doch fast die Worte.
Auch ist die Kleidung sehr leger.
Mir fehlt der Stil, mir fehlt das Flair.
Ach Ilse, das tut mir sehr leid.
Wo bleibt da die „Gemietlichkeit“.

16.06.2022
Meißen
Nach einem Besuch in Ilses Kaffeestube, Pirna


Auf der Suche nach den Schäfchen in Radebeul


Das Haus habe ich gleich wieder gefunden.
Doch da steht allein die Ente nur.
Wo sind meine Schäfchen, sind sie verschwunden?
Ich schau‘ mich um, find‘ ich eine Spur?
Da finde ich eines, was für ein Glück.
Es sieht schon sehr mitgenommen aus.
Ich nehm‘ es behutsam, stell‘ es zurück.
Vor diese Hecke, an diesem Haus.
Ich denk‘ an das Schäfchen, mit dem es begann.
Das erste, es ist leider fort.
Doch bleibt es im Herzen, denke ich dann
und verlasse leise den Ort.
16.06.2022
Meißen
Nach einem Besuch in Radebeul
(Die Geschichte über die Schäfchen steht in meinem Buch Die silberfarbene Gebäckdose)

Auf dem Marktplatz in Meißen


Ich hab‘ mir die Häuser schon oft angeschaut.
Doch merk‘ ich erst heut‘, eins scheint komisch gebaut.
Ich sehe nach oben, muss mich fast verrenken.
Ein Erker ist schief, das gibt mir doch zu denken.
Trank etwa der Baumeister zu viel Wein?
Wir sind in Meißen, das könnte schon sein.
18. 06. 2022
Meißen

Nachruf auf den Tierpark in Meißen



Was gab es doch immer so viel zu schauen.
Ich war oft und gerne hier.
Ich mochte besonders die weißen Pfauen.
Nein, eigentlich jedes Tier.
Nun stehe ich hier und kann es nicht fassen.
Alles ist still, der Tierpark leer.
Der Pächter wurde alleine gelassen.
Ist das gerecht, ist das denn fair?
Der Nachfolger bekommt unterdessen,
was man Herrn Drechsler verwehrte.
Wurde mit zweierlei Maß gemessen,
weil man das Grundstück begehrte?
Die Antwort darauf weiß ich leider nicht.
Doch einen Trost hab‘ ich ja.
Ich schrieb im Tierpark so manches Gedicht.
Und darum bleibt er mir nah.

20.06.2022
Meißen, ehem. Tierpark bei Siebeneichen

Tagtraum
beim Blick auf das Prunkbett im Federzimmer
von Schloss Moritzburg

Ich schließe, die Augen und seh‘ es vor mir.
Kurfürst August der Starke, liegt er nicht hier?
Legt er sein müdes Haupt da nicht hin
in dieses Bett unter’m Baldachin?
Streckt er nicht seine starken Glieder?
Da öffne ich die Augen wieder.
Es war nur ein Tagtraum, das Bett ist leer.
Wie schade, denk‘ ich mir, schön, wenn’s so wär‘.
21.06.2022
Meißen
Nach einem Besuch im Schloss Moritzburg


Leise Wehmut


Wehmut kommt mir in den Sinn.
Zu Ende geht die Zeit bald hier.
Doch bevor ich traurig bin,
trinke ich lieber noch ein Bier.
Ich will nicht an zu Hause denken.
Noch will ich hier zu Hause sein.
Ich will mir diese Zeit noch schenken.
Noch pack‘ ich nicht den Koffer ein.
Und wenn ich geh‘, werd‘ ich nicht weinen.
Ich werd‘ mit einem Lächeln geh’n.
Mein Meißen ruft, will mir fast scheinen:
Mach’s gut und bis zum Wiederseh’n.
24.06.2022
Meißen
Beim Abendessen


Gedanken über die Wiener Sprache



Welch‘ schönen Klang diese Sprache hat.
Feldsalat heißt hier Vogerlsalat.
Kartoffeln klingen bei uns dumpf und schwer.
Erdäpfel kommen viel leichter daher.
Wird Backhendl mir dazu noch serviert
will ich kein Hähnchen mehr – garantiert.
Hier im Lokal ist jedes Gericht
aber nicht nur sprachlich ein Gedicht.
25.06.2022
Meißen
Bei einem vorzüglichen Abendessen
im Restaurant Am Hundewinkel


Der große Regen

Am ersten und am letzten Tag
gibt’s eine Sitte, die ich mag.
Ich sitz‘ auf dem Marktplatz und trink‘ ein Bier.
Genau das wollte ich heute auch hier.
Ich lud Michael dazu ein.
Das sollte unser Abschied sein.
Doch alle Schirme war’n geschlossen.
Warum, fragten wir ganz verdrossen.
Wegen des Regens hat es geheißen.
Also sowas gibt’s auch nur in Meißen.
Der Himmel war ganz klar und trocken.
Wir mussten trotzdem drinnen hocken.
Der Kellner brachte eine Runde
und sprach, in einer halben Stunde
fängt es gewiss zu regnen an.
Doch woher wusste das der Mann?
Zwei Stunden saßen wir nun drinnen.
Statt Regen fing Schweiß an zu rinnen.
Und trocken kamen wir nach Haus.
Der große Regen, er blieb aus.
Und die Moral von dieser Geschicht‘?
Einem Kellner widerspricht man nicht.

27.06.2022
Meißen

Nach dem Abschiedsabend im Lokal Schwerter Schankhaus
Ein Foto habe ich mir erspart.
(spät in der Nacht kam doch noch Regen und Gewitter)


Abschied



Ein letzter Blick, ein letzter Gruß.
Wie schade, dass ich fahren muss.
Doch schnell wird die Zeit vergeh’n
bis zum nächsten Wiederseh’n.
28.06.2022
Meißen
Beim Abschiedsspaziergang



Ende gut – alles gut



Die S-Bahn aus Meißen fuhr viel zu spät.
Da hab‘ ich den Anschluss verpasst.
Ich zweifelte, wie es nun weitergeht.
Und dachte, das war es wohl fast.
Doch nun will ich mal was Nettes sagen.
Die Fahrt umzubuchen war kein Problem.
Es geht auch freundlich, man muss nur fragen.
Manchmal ist Bahnfahren doch angenehm.
Nun sitz‘ ich im Zug, lehn‘ mich zurück.
Ich weiß, ich komm‘ sicher an.
Manchmal, da hat man eben auch Glück.
Ich fahr‘ gerne mit der Bahn.

28.06.2022
Im Zug nach Haus



Mit Fantasie

Nanu, was ist das für eine Chose?
Die Erdbeere sieht aus wie ’ne Hose.
Nun steht sie auf dem Tischchen hier.
Doch fehlt noch etwas, denk‘ ich mir.
Ich steck‘ eine zweite Beere d’ran.
Da steht doch vor mir ein kleiner Mann.
Ein Erdbeerkobold, oh wie fein.
Das kann wohl nur der „Erdbeert“ sein.
Doch ohne etwas Fantasie
entdeckt man diesen Kobold nie.

22.05.2022

Kunstausstellung

 

Die Kunst zog es ins Freie hinaus.
Hier stellte man herrliche Kunstwerke aus.
Ganz ohne Farben und Leinwand dazu.
Und eine Frage lässt mir keine Ruh‘:
Wer war wohl der Künstler, war die Künstlerin.
Ich möcht‘ mich bedanken, weil ich glücklich bin.

im Galgenberg an der Sternwarte
19.05.2022



Wie im Märchen

Nanu, ich fand an diesem Platz
einen kleinen goldenen Schatz.
Ob das Sterntalerkind ihn verlor?
Oder vielleicht, so kommt’s mir fast vor,
ist der Goldesel an diesem Platz gewesen.
Warum hat man die Taler nicht aufgelesen?
Ich schaue genau und staune nicht schlecht.
Sie sind aus Papier und leider nicht echt.
diesen „Goldschatz“ entdeckte ich am Bauzaun an der Bischofsmühle

18.05.2022

Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd


Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd.
Doch ist gar keins zu seh’n.
Was läuft denn da verkehrt?
Das kann ich nicht versteh’n.
Das Pferd, sieht man ganz deutlich hier,
war hinten nicht ganz dicht.
Versteckt sich darum nun das Tier?
Es schämt sich doch wohl nicht?

entdeckt im Galgenberg
06.05.2022


Wiesenblumen


So schön die Gänseblümchen blüh’n,
Veilchen und Löwenzahn.
Man kann sich noch so sehr bemüh’n,
kommt nicht dagegen an.
Die Gärtner möchten reinen Rasen
und keine bunte Wiese.
Ach, schade, dass sie ganz vergaßen,
wie schön ist g’rade diese.
Der Mensch ist leider überheblich,
sieht oft das Große nur.
Ich freu‘ mich, wenn er kämpft vergeblich
und auch Mutter Natur.
im Magdalenengarten
23.04.2022


Vorbei



Der Winter kam am ersten April
mit Macht wieder zurück.
Ich schau‘ auf den Baum und leide still.
Vorbei mein Blütenglück.
Doch die Hoffnung verliere ich nicht.
Meine Hoffnung auf neues Leben.
Wenn die Sonne wärmt mit ihrem Licht
wird’s vielleicht neue Blüten geben.
im Magdalenengarten

03.04.2022

April, April

 


April, April?
Denke ich still
als ich erwacht
nach dunkler Nacht.
Wohin ich seh‘
alles voll Schnee.
Was soll denn das?
Das ist kein Spaß.
April, April
macht was er will.

01.04.2022


Magnolien


Die Magnolien fangen an zu blüh’n.
Wie schön der Frühling ist.
Aus grau und braun wird wieder bunt und grün.
Das hab‘ ich so vermisst.
Ich war so traurig letztes Jahr,
als die letzten Blüten fielen ins Gras.
Nun wird das Wunder wieder wahr.
Das Leben ist schön, das Leben macht Spaß.

im Magdalenengarten
29.03.2022


Folter


Geköpft und aufgespießt sodann.
Was für ein dreister Mord.
Wer wohl so grausam nur sein kann
an diesem schönen Ort?
Dann seh‘ zum Glück ich etwas später:
Das arme Tier ist hohl.
So wie der Kopf vom Übeltäter?
Ein blöder Scherz doch wohl.

im Galgenberg
27.03.2022


Eiszeit


Die Vögel singen mir ein Lied.
Sie bringen auch den Frühling mit.
Der nun zur Eiszeit werden kann
durch einen Krieg, durch einen Mann.
Darum kann ich trotz Sonnenschein
doch nicht so richtig fröhlich sein.
16.03.2022



Schwestern und Brüder


Es herrscht ein sinnloser, grausamer Krieg.
Es gibt nur Verlierer, doch keinen Sieg.
Die Menschen fliehen aus zerstörtem Land
in ein Schicksal, das völlig unbekannt.
Sind wir unter dem Himmel nicht alle vereint?
Unsere Sonne fragt auch nicht, für wen sie scheint.
Auf der Welt ist kein Platz für Zerstörung und Tod.
Wir sind Schwestern und Brüder nach Gottes Gebot.


13.03.2022

Vom Krieg

Mutter sprach noch oft
vom Krieg.
Doch wir haben Glück.
Er kommt nicht zurück.
Das hat sie gehofft.
Er steht vor der Tür
der Krieg.
Was ist nur gescheh’n?
Wer kann ihn versteh’n
den Krieg.
Und wer ist dafür?

27.02.2022


Hoffnung


Ob in diesem Jahr Seerosen blüh’n?
Die Winterstürme waren so rau.
Leuchten sie wieder im satten Grün?
Die Blätter sind noch leblos und grau.
Vielleicht bringt die Sonne Wärme und Kraft.
Vielleicht hatten sie einfach Glück.
Ich hoffe, sie haben es doch geschafft.
Ich hoffe, sie kehren zurück.

am Königsteich
26.02.2022